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Fogging-Effekt

(Schwarzfärbung der Wohnraumwände)

Typisches Foggingbild in einer Wandecke

Das schon häufiger beobachtete Phänomen “schwarze Wohnungen“ ist auch in der Literatur unter der Bezeichnung "Fogging" bekannt. Der Begriff, der gerne verwendet wird, stammt aus der Automobilbranche. Man bezeichnete mit „Fogging“ das Bilden eines Films auf der Windschutzscheibe in Neufahrzeugen als Folge von Ausgasungen schwerer flüchtiger Kunststoffbestandteile. Nach den bisherigen Erkenntnissen (z.B. Wensing et al.: Das Phänomen der "Schwarzen Wohnungen", Gefahrstoffe - Reinhaltung der Luft) konnten jedoch noch keine eindeutigen Ursachen oder Zusammenhänge für das Auftreten dieser Staubabscheidung (auch „Magic dust“ genannt) in Wohnräume festgestellt werden.

Fogging in Mieträumen - Ist eine Mietminderung wegen Schwarzstaub angemessen?

Quelle: Berufsverband der Rechtsjournalisten e.V.

z.B. Bericht: 19.11.2009 - ARD - 17.15 Uhr - Sendung Brisant

BGH - Urteil vom 28. Mai 2008 - VIII ZR 271/07: Fogging ist Mangel der Mietsache - Bundesgerichtshof verpflichtet Vermieter zur Beseitigung

Als Erklärungen werden verschiedene Faktoren diskutiert:

  • vorausgegangene Renovierungsarbeiten bzw. Neubau: In ca. 86% der beobachteten "Fogging"-Fälle handelte es sich um renovierte Wohnungen bzw. um einen Neubau. Die Art der durchgeführten Arbeiten steht dabei hingegen in einem weniger deutlichen Zusammenhang: In 52% der Fälle wurden Malerarbeiten vorgenommen, in 34% Fußbodenarbeiten.

  • kalte Außenwände mit Wärmebrücken, daher Vergrauungs-Effekt vorwiegend in den Wintermonaten

  • Dachschrägen als Prallwand für den mit der warmen Luft aufsteigenden Staub

  • Rußquellen in der Wohnung wie Zigarettenrauch oder Kerzen oder Rußeintrag durch die Außenluft

  • Teppichböden mit Faserfreisetzung

  • Eintrag von Außenluftstaub

  • Abrieb der Kohleelektroden von Staubsaugern

  • chemische Teppichreinigung mit der Ausbringung von Tensiden  

  • Fußbodenwachse, Fußbodenöle 

  • häufige Anwendung von Reinigungsmitteln

  • chemische Reaktion über Weichmacher und Alkohole in der Raumluft

  • chemische (katalytische) Reaktion an heißen Kontaktflächen

  • Innenraumausstattung (Materialien, die zusätzlich Weichmacher abgeben, wie Laminat, PVC, Teppichboden, Paneele)

  • Raumnutzung (Verwendung zusätzlicher Emissionsquellen für SVOC wie Öllämpchen und Kerzen, Lüftungsverhalten)

  • Dauerflamme eines Gasboilers 

  • Nanopartikel in der Raumluft

  • sehr hohe Vorlauftemperatur  

  • hohe Vorlauftemperatur an unisolierten Steigleitungen

  • sonstige raumklimatische und Witterungseinflüsse wie Luftfeuchtigkeit

  • elektrostatische Aufladungen durch Wohnmaterialien, Abschirmungen, Fensterbeschichtungen etc.

  • Thermophorese

Nach einer statistischen Erhebung liegt in 86% der Fälle vor dem Auftreten des Foggings eine Renovierung bzw. ein Neubau innerhalb des vorausgegangenen Jahres vor. In 92% der Fälle sind die Ablagerungen während der Heizperiode aufgetreten. Somit scheint hier ein wesentlicher Einflussfaktor zu suchen sein. Meist sind hier Wohnungsausstattungen vorhanden welche Ausgasungen aus Innenraumfarben, geschäumten Strukturtapeten, Kassettendecken aus Styropor, Heizkörperlacken, Laminatfußböden, Isolierschäumen und getufter Standard-Teppichauslegware (Polypropylengeweberücken mit aufgeschäumtem Styrol-Butadien-Kautschuk) sowie Glasfasertapeten anzutreffen.

Beim Bau bzw. der Renovierung von Wohnungen und Häusern sind u.U. Produkte eingesetzt worden, die SVOC (semivolatile organic compounds - höhersiedende organische Verbindungen) an die Innenraumluft abgeben. Die Konzentration dieser Verbindungen in der Raumluft ist im Winter (Heizperiode und geringere Lüftung) besonders hoch. Die SVOC können dann an vorhandene Staubpartikel in der Luft angelagert und setzen sich an den betroffenen Oberflächen ab.

Die Schwierigkeit einer plausiblen Erklärung besteht darin, dass die o.g. möglichen Einflussgrößen überwiegend auch in anderen Wohnungen bestehen, ohne dass es dort zur Ausbildung der Wandschwärzung kommt. Auch der Zeitverlauf ist stark differierend. So kommt es in den meisten Fällen innerhalb von wenigen Tagen bis Wochen zu sichtbaren Ablagemengen, selten dauert es hingegen Jahre. Für die o.g. Faktoren lassen sich zwar im Einzelnen entsprechende Zuordnungen auf die betreffenden Wohnungen vornehmen. So können Renovierungsmaßnahmen stattgefunden haben, kalte Außenwände sind häufig vorhanden, Wärmebrücken zeigen sich deutlich dadurch, dass dort verstärkt Vergrauung auftritt, auch Kerzenabbrand oder Zigarettenrauch sind ersichtlich. Das Vorliegen dieser Faktoren ist aber nicht zwingend für das Entstehen des Fogging.

  Fogging an Wand und Decke

Die für die Schwarzfärbung zuständigen Auslöser sind eher nicht einheitlich. Die durch Renovierungen oder Neubau der Wohnung eingebrachten Materialien werden auch sonst verwendet, kalte Außenwände sind i.d.R. vorhanden, damit existieren auch Wärmebrücken. Diese zeigen sich bei einer Fogging-Situation deutlich dadurch, dass dort verstärkt Vergrauung durch erhöhte Staubanlagerung auftritt. Auch Kerzenabbrand oder Zigarettenrauch sind üblich, führen in anderen Wohnungen jedoch nicht innerhalb kurzer Zeit zu sichtbaren Wandbeaufschlagungen. Wir konnten häufig feststellen, daß bei Häusern gleicher Bauart der Effekt nur in einer Wohnung auftrat. Der sich in der betroffenen Wohnung befindliche Feinstaub gleicht allerdings nicht der für den Betrachter gleichermaßen erstellten nicht betroffenen Wohnraum. Hier spielt das Nutzungsverhalten sowie die nutzerspezifische Einrichtung eine große und entscheidende Rolle. So kann der Fogging-Effekt bei Wohnräumen mit überheizten Räumen auftreten. Weitaus häufiger sind jedoch Wohnungen betroffen, die nur selten genutzt und damit selten beheizt werden (Auskühlung der Wände). Das Vorliegen bestimmter Faktoren ist somit nicht zwingend für das Entstehen des Fogging.

     Fogging-Effekt an Badfliesen

Als mögliche Hypothese lässt sich folgende Beschreibung abgeben: Durch Renovierung oder Neubau werden eine Vielzahl schwererflüchtige organische Verbindungen (SOV) in Farben, Lacken, Versiegelungen u.ö. in den Innenraum eingetragen. Mit Beginn der folgenden Herbst- und Wintermonate wird die Lüftung verringert, die Gebäudewände, insbesondere die Außenwände, werden kälter, die Kondensationsneigung der in der Luft befindlichen schwererflüchtigen organischen Verbindungen nimmt zu. Die stets in der Raumluft vorkommenden Feinstpartikel erhalten durch Kondensation der SVOC eine chemisch modifizierte Oberflächeneigenschaft, die zu einer Zusammenlagerung (Aggregation) unter Bildung größerer Partikel führt.  Diese werden dann an den  Raumoberflächen verstärkt auftreffen  und  dort,  wo sich Temperaturunterschiede zeigen, zu einer unterschiedlichen Schichtausbildung führen. Es verändern sich mit Beginn der Heizperiode die Luftzirkulationsbedingungen, die Luftströmung kehrt sich um: am kalten Fenster steigt die Luft nun aufwärts, in der Tiefe des Raumes fällt sie wieder ab. Zusätzliche Feinstaubeinträge aus ruhendem Reservoir sind auf diese Weise möglich. Die Luftfeuchtigkeit sinkt gegenüber dem Sommer stark ab, besonders bei niedrigen Außentemperaturen, was eine Verringerung des Feuchtegehaltes im ständig zirkulierenden Feinstaub nach sich zieht. Die nun leichteren Partikel und die größere Geschwindigkeit der Partikel verstärken die elektrostatische Aufladung durch erhöhte Reibungseffekte an den Oberflächen und zwischen den Partikeln in der Raumluft. Ein Ladungsausgleich wird durch die geringere Leitfähigkeit der trocknen Luft erschwert. Auf diese Weise kann es zu Anhaftung zwischen den Partikeln untereinander und an diversen Oberflächen kommen.

      Typische Schwarzfärbung über dem Heizkörper

Die Ablagerungen sind meist an Stellen mit erhöhter Luftbewegung, z.B. entlang der Heizkörperluftaustritte, entlang der Wände (meist Außenwände), Fensterrahmen, Fensterglas und Gardinen die über den Heizkörpern angebracht sind sowie an Kältebrücken wie z.B. Rollladenkästen, feuchte Stellen und Ecken an Außenwänden. Oft sind auch kunststoffhaltige Oberflächen (Steckdosen, Lichtschalter, Kunststofffenster, Bad- und Küchenmöbel, sogar Kühlschränke) betroffen. Zeigen sich die Verfärbungen unter meist geschlossen Türen ist die ein Indiz für unterschiedliche Luftdrücke in den Räumen. Die Luft aus dem Bereich mit dem höheren Luftdruck strömt in diesen Fällen unter der Tür in das Gebiet mit dem niederen Luftdruck. Der unter der Tür liegende Teppichboden dient dabei als Luftfilter und nimmt die Partikel auf. Verdeckte Stellen, die z.B. durch Möbel oder Bilder verdeckt waren, sind i.d.R. nicht betroffen. Der eigentliche Vorgang des Schwarzwerdens entsteht vermutlich durch die Ablagerung des luftgetragenen Feinstaubes auf dem sich bildenden "klebrigen, öligen Film" von schwererflüchtigen Verbindungen auf bestimmten, oft erhöht weichmacherhaltigen Oberflächen. Bei der dabei entstehenden "Verklumpung" der eigentlich nicht sichtbaren Kleinstpartikel zu größeren Ansammlungen entsteht die Schwarzverfärbung.

Schwarzfärbung über der Heizungsrohrbefestigung

Zur Bildung von Rußfahnen kann es auch, unabhängig von der Stärke der Luftströmung, an den heißesten Stellen kommen, wenn die Vorlauftemperatur der Heizung sehr hoch eingestellt ist. Im Bild  wird deutlich, daß der beim Fogging-Effekt häufiger auftretende typische „weiße Streifen“ genau in der Kante (Wand/Decke) entsteht.

Schwarzfärbung über der Steigleitung

Bei Fogging-Effekt können auch elektrostatische Aufladungen, wie sie gehäuft in den Wintermonaten entstehen, zu einer erhöhten Anziehung  unterschiedlich geladener Partikel und Flächen führen. Turbulente Strömungen der Luftzirkulation im Raum (z.B. an Bilderrahmen, Wandleuchten, Deckendosen u.ä.) können durch Aufpralleffekte sichtbare Muster einer erhöhten Oberflächenbelegung erzeugen. Bei Verrußungen die durch undichte Kamine bedingt sind, findet sich meist eine gleichmäßige Ablagerung die vor allem auf horizontalen Oberflächen zu finden ist. In den betroffenen Räumen ist meist erkennbar, dass die stärksten Ablagerungen dort auftreten, wo Oberflächen direkt von der Raumluft angeströmt werden. So sind die Verfärbungen über Heizkörpern und Lampen oberhalb von Teppichleisten (hier sammeln sich oft erhöhte Feinstaubmengen) oder an kleinen erwärmten Lücken wie z.B. Heizungsrohrdurchbrüchen, am stärksten. An Stellen, an denen keine starke Konvektion stattfindet, ist i.d.R. keine Schwarzfärbung sichtbar.

   Rußfahnen an benutzten Steckdosen

Da die eigentliche Ursache nach jetzigem Kenntnisstand nicht benannt werden kann, ist auch eine Aussage zur sicheren Vermeidung des Fogging noch nicht möglich. So lässt sich auch i.d.R. keine Klärung der ,,Schuldfrage" erbringen, da neben den gebäudebezogenen potentiellen Co-Faktoren (Materialien, Wärmebrücken,  Luftkonvektion)  auch  bewohner-individuelle  Beiträge  (Einrichtungsgegenstände, Zigarettenrauch, Lüftung, Kerzen) gegeben sind. Entgegen anderen Veröffentlichungen haben wir die Erfahrung gemacht, daß der Einfluss von Kerzenruß in einigen Fällen einen erheblichen Beitrag zur Schwarzfärbung leistete. Teilweise konnte nach dem Abbrand einiger Kerzen (meist mit Duftzusätzen) schon ein sichtbarer Belag erreicht werden. Test: platzieren Sie (falls Sie Kerzen abgebrannt haben - auch wenn es nur wenige waren) die brennende Kerze in der Nähe eines laufenden Fernsehers. Nach einigen Stunden wischen Sie den Bildschirm mit einem weißen Tuch ab. Wenn sich das Tuch dunkel färbt, sollten Sie diese Kerzensorte meiden. Dieser Test gilt natürlich auch für Aroma- und Öllampen.

Fogging kann durchaus einen Mangel der Wohnraumes darstellen. Das gutachterliche Problem liegt aber z.T. in der tatsächlichen Feststellung aller Verursacher des Fogging-Effektes. Erst wenn diese zweifelsfrei erkannt worden sind, kann eine juristische Auseinandersetzung zwischen den Mietern, Vermietern, Hausbesitzern oder Bauträgern erfolgen. Weiterhin ist bei rechtlichen Auseinandersetzungen zu bedenken, daß es sich gggfs. um ein Verschulden seitens eines oder mehreren Produktherstellern als Ursache handeln könnte.

Da die rechtlichen Grundlagen bei Baumängeln klar geregelt sind, die technischen Ursachen aber oft nicht klar genug zu definieren sind, ist bei Fogging-Fällen die Frage der Beweislast von erheblicher Bedeutung.

In den meisten Fällen wird der Mieter, wenn er den beschriebenen Mangel geltend machen will, den Nachweis erbringen, daß die Ursache des Fogging-Effektes durch das Mietobjekt begründet ist und damit vom Vermieter zu verantworten ist. Wenn die Ursache jedoch nicht eindeutig zuzuordnen ist, wird in der Rechtsprechung von einer Beweispflicht des Vermieters ausgegangen, daß dieser die Wohnung zum Bezugszeitpunkt mängelfrei übergeben hat. Den Mieter trifft dabei im Gegenzug die Pflicht, den Beweis zu erbringen, daß die Mängel nicht durch mietereigene Ausstattung und spezifisches Wohnverhalten verursacht sind. Soweit die Ursachen des Fogging-Effektes nicht oder gänzlich unzureichend ermittelbar sind, geht die Rechtsprechung dazu über, dies dem Vermieter anzulasten.

In der Eigenschaft als gerichtlich bestellter Gutachter für Fogging raten wir dazu, bei vermuteten Fogging-Fällen, alle möglichen Ursachen, die in der Wohnung liegen könnten, explizit als Verursacher der Belastung auszuschließen. Da die verursachenden Umstände ausgesprochen vielfältig sein können, kann die richtige analytische und detektivische  Vorgehensweise nur fallspezifisch angegangen werden. Generell sollte aus unserer gutachterlichen Sicht bei Verdacht auf Fogging immer auch an einen Vergleich zwischen den streitenden Parteien gedacht werden.

           "Fogging"  Wohnungsverschwärzung: https://www.mieterverein-hamburg.de/wohnungsmaengel.html

Anhand von auffälligen Substanzen/Substanzgruppe kann jedoch versucht werden, ggfs. einen Zusammenhang zwischen einer vorrangigen Quelle und den Hauptinhaltsstoffen des Fogging-Films herzustellen.

Bei vorangegangenen Messungen zum Fogging-Problem zeigte sich, dass Tapeten (besonders Glasfasertapeten), die mit Latexfarben gestrichen wurden, eine erhöhte Neigung zur Rußanlagerung aufweisen. Dies ist vorwiegend auf die Weichmacheranteile dieser Farbsysteme zurückzuführen. Die durch die geringe Dämmung von Rollladenkästen verursachten Wärmebrücken sollten so gut wie möglich isoliert werden, um ein größeres Temperaturgefälle gegenüber der Raumwand zu vermeiden. Temperaturmessungen von Oberflächen zeigten ein deutliches Gefälle zum Mauerwerk.

Der grau-schwarz-ölige Belag ist i.d.R. nicht vollständig abzuwaschen, so dass ein Neuanstrich der Wände erfolgen muss. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen werden, dass gerade durch das Einbringen weiterer polarer Substanzen z.B. aus Wandfarben und Lacken das Phänomen erneut provoziert werden kann. Es sollten bei einem Neuanstrich die Wände im Wohnzimmer mit einer weniger flüssigen Farbe (,,feste Farbe") gestrichen werden.  

Wärmebrücken, Risse im Mauerwerk und ähnliche Schwachstellen der Isolierung sollten so gut wie möglich isoliert werden, um ein größeres Temperaturgefälle gegenüber der Raumwand zu vermeiden. Da die Art und Menge der kunststoffhaltigen, insbesondere der Weichmacher enthaltenen Materialien, eine entscheidende Grundlage für das Phänomen zu bilden scheint, sollte der Verzicht oder der Wechsel bestimmter Einrichtungsgegenstände erwogen werden.

SVOC-Quellen sollten ausnahmslos entfernt werden. Hierbei sollte speziell auf weichmacherhaltige Baustoffe wie PVC-Böden, Paneele, Latexwandfarben etc. geachtet werden. Kerzen und Öllampen sollten nicht mehr benutzt werden. Auf hohe Lüftungsraten und verstärktes Heizen ist zu achten. Verzichtet werden sollte weitgehend auf elektrostatisch aufladbare Einrichtungen wie Synthetikteppiche und –gardinen oder Kunststoffmöbel.  

        Fragebogen zum Fogging Effekt (mit der Wischprobe einzusenden)

Verfasser: Dipl.-Ing. Holger Oetzel, Dr. Wigbert Maraun, Herbert Obenland
 
Literatur:

Wensing et al. (2001) Neue Untersuchungsergebnisse zum Phänomen "Schwarze Wohnungen" Gefahrstoffe - Reinhaltung der Luft, 61, 387-394 (pdf-File)

Handbuch für Bioklima und Lufthygiene, Dr. Moriske

Bei der Untersuchung von Wischproben von Oberflächen (vorzugsweise Innen-Glasflächen), die eine augenscheinliche Staub- und Rußablagerung aufweisen (sog. "Fogging"), können verschiedene Substanzen bzw. Substanzgruppen identifiziert und klassifiziert werden. Zur Durchführung können Sie ein spezielles Wischtuch bei uns anfordern. Der Preis für die Fogging-Analyse beträgt EUR 549,--.

Weichmacher

Unter diese Bezeichnung fallen Substanzen wie Phthalate und andere Dicarbonsäureester, die z.B. in Kunststoffen wie PVC oder in Lacksystemen zur besseren Verarbeitbarkeit oder Gebrauchseigenschaft eingesetzt werden. Als Phthalate treten überwiegend Diethyl, Benzylbutyl-, Di-(2-Ethylhexyl)- und Dibutylphthalat auf. Das Vorkommen der Weichmacher in Innenräumen ist typisch und weist auf die weite Verbreitung dieser technischen Substanzen hin.

Einzelsubstanzen:
Dimethylphthalat                             
Diethylphthalat                                       
Di-isobutylphthalat                                   
Di-n-butylphthalat                                     
Benzylbutylphthalat                                    
Di-2-ethylhexylphthalat (DEHP)   
Di-n-octylphthalat                                 
TXIB                                                        
Adipinsäurediethylhexylester         
Adipinsäurediisobutylester                 
Trimellinsäuretetraethylhexylester
Phthalsäureanhydrid
u.a.         

Alkane / Paraffine

          C17–C33

Diese ebenfalls sehr häufig in Innenraum-Stäuben anzutreffende Substanzgruppe kann z.B. als wasserabweisender Überzug auf Möbel, Teppichfasern, Papier u.a. vorkommen, aber auch in Kerzen (Paraffinwachs) oder als Schneidöl bei der Teppichherstellung. Nachgewiesen wurden die C17-C35-Kohlenwasserstoffe. Paraffine werden auch als Wachse bezeichnet. Paraffine sind organische Stoffe; nach der Raffination sind sie geruchlos, geschmacklos und ungiftig.

Fettsäuren

Fettsäuren stellen Grundbestandteile der Fettsäureester dar. Fettsäuren können eventuell auch durch mikrobielle Stoffwechselprodukte entstehen. Weiterhin können Fettsäuren als Hydrophobierungsmittel (wasserabweisender Überzug) z.B. bei Leder und Stoffen eingesetzt werden.

Einzelsubstanzen:
Palmitinsäure (Hexandecan-Säure)             
Stearinsäure (Octadecan-Säure)                           
Ölsäure (Octadecen-9-en-Säure)     
Linolsäure (Octadecen-9,12-dien-Säure)         
Linolensäure (Octadecen-9,12,15-trien-Säure)
u.a.

Fettsäureester

Fettsäuren stellen Grundbestandteile der Fettsäureester dar. Diese finden Verwendung in Wandfarben und Lacksystemen und bei der Oberflächenbehandlung von Möbeln u. Ä..

Einzelsubstanzen:
Methylpalmitat                    
Methylstearat          
Butylpalmitat                      
Cetylpalmitat         
Stearylpalmitat
u.a.   

Fettalkohole

     Fettalkohole finden vorzugsweise Verwendung in Reinigungsmitteln.

Einzelsubstanzen:
Dodecanol                        
Tetradecanol                 
Hexadecanol          
Octadecanol 
u.a.                

Zigarettenrauch

Rückstände von Zigarettenrauch (auch Zigarren und Pfeifen) sind ganz überwiegend Nikotin (Anteil bis zu 90%).

Fettindikatoren

Einzelsubstanzen:
Squalen
Cholesterol    

Squalen ist ein natürliches Terpen. Dieser Stoff stammt meist aus Kochrückständen bei der Verwendung von Olivenöl oder aus Kerzenabbrand.

Der Preis der Wischprobe auf o.g. Substanzen beträgt € 549,--. Analysedauer 8-12 Wochen.

Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK)

PAK als Produkte einer unvollständigen Verbrennung von organischem Material können ebenfalls durch Zigarettenrauch oder offene Feuerungsstellen in den Innenraum eingetragen werden, aber auch durch PAK-haltigen Kleber.

    Benzo[a]pyren

Benzo[a]pyren stellt die Leitkomponente für die Gruppe der PAK dar.

   Hinweis: für nicht zur Fogginganalyse zurückgesendete Wischtücher werden nach 30 Tagen EUR 45,-- Aufwandspauschale berechnet.

Bitte fordern Sie  zur Durchführung der Wischprobe ein spezielles blindwertkontrolliertes Tuch bei uns an. Analysen auf eigenen Tüchern sind nicht möglich.

Zur genaueren Ursachenabklärung bieten wir eine Untersuchung sowohl des Hausstaubes (Probenahme des 7 Tage alten Hausstaubes mit eigenem Staubsauger in einen neuen Staubbeutel) als auch einer Wischprobe in Kombination an. Durch den Vergleich der sich daraus ergebenden Korrelationen Bodenstaub / Anlagerungen können oft genauere Aussagen über die Ursache des Foggingeffektes (Bodenbeläge, Einrichtungsgegenstände) gemacht werden. Preis: € 949,-- (inkl. MwSt). Analysedauer 8-12 Wochen.

Weiterhin bieten wir auch vor-Ort Messungen zur Partikelkonzentrationsbestimmung in der Raumluft und weitere Bestimmungen zur möglichen Erkennung der Foggingverursacher an.



Ich habe dringende Fragen und möchte telefonisch / per email kontaktiert werden.

Anforderung:: Senden Sie mir ein Wischtuch zur Fogginganalyse zu. Kosten Fogginganalyse-Wischtuch EUR 549,--. Hinweis: für nicht zur Fogginganalyse zurückgesendete Wischtücher werden nach 30 Tagen EUR 45,-- Aufwandspauschale berechnet.
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